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Wieso wir uns immer für Biobaumwolle entscheiden

Einer der am häufigsten verwendeten Faser in der Textilbranche ist Baumwolle. Ihr Anteil in der Textilindustrie wird auf 50 % geschätzt. Die jährliche Produktion von Baumwolle liegt bei ca. 27 Millionen Tonnen. Grundsätzlich gilt die natürliche Faser als umweltfreundlicher: Denn Baumwolle ist ein Naturprodukt, das biologisch abbaubar ist. Doch hier muss man ganz klar den Unterschied zwischen konventioneller Baumwolle und Biobaumwolle machen. Für die Produktion von einem Kilogramm konventioneller Baumwolle werden etwa 20’000 Liter Wasser benötigt und etwa 16 % der weltweiten Pestizide werden im Baumwollanbau eingesetzt.

Wasserverbrauch
Gemäss einer Studie von Textile Exchange benötigt der Anbau von herkömmlicher Baumwolle im Durchschnitt 2’700 Liter Wasser pro T-Shirt. Im Vergleich dazu benötigt der Anbau von Bio-Baumwolle durchschnittlich nur 1’100 Liter Wasser pro T-Shirt. Damit wird der Einsatz von Trinkwasser mehr als halbiert. Doch fast noch wichtiger, als der Verbrauch des Wassers beim Anbau, ist ein geschlossener Wasserkreislauf in den weiteren Produktionsschritten. Dieser verhindert nämlich, dass verschmutztes Wasser (z.B. nach dem Färben) zurück in die Umwelt fliesst.

 

Pestizideinsatz
Laut dem Organic Cotton Market Report von Textile Exchange wurden 2019 weltweit 143’000 Tonnen Pestizide auf Baumwollfeldern eingesetzt – die meisten davon in Indien, China und den USA. Die Pestizide schaden nicht nur der Umwelt und der biologischen Vielfalt, sondern auch der Gesundheit der Baumwollfarmer. Im Gegensatz dazu wird bei der Produktion und dem Anbau von Bio-Baumwolle kein synthetisches Pestizid eingesetzt.

 

Energieverbauch & CO2-Emissionen
Obwohl es keine eindeutigen Studien und Statistiken gibt, die den Energieverbrauch von Bio-Baumwolle und herkömmlicher Baumwolle direkt in Vergleich ziehen, wird angenommen, dass der Anbau von Bio-Baumwolle aufgrund des Verzichts auf synthetische Düngemittel und Pestizide und der Verwendung von ökologischen Anbaumethoden deutlich weniger Energie verbraucht. Nachhaltige Marken achten meist auch auf kürzere Transportwege, grüne Energie in den Fabriken und allgemeine Reduktion von Ressourcen und Energie. 

 

Arbeitsbedingungen
Laut der Better Cotton Initiative (BCI) arbeiteten im Jahr 2020 etwa 2,4 Millionen Menschen in der Baumwollindustrie. Die BCI hat Standards für Arbeitsbedingungen in der Baumwollproduktion entwickelt, um sicherzustellen, dass die Arbeitsbedingungen fair und sicher sind. Doch es gibt weitere Bio-Baumwoll-Initiativen, wie die Fairtrade Certified Cotton-Initiative, die ähnliche Standards entwickelt haben, um sicherzustellen, dass die Arbeitsbedingungen für Bauern und Arbeiter fair und sicher sind. Ein weiteres Zertifikat ist GOTS, das sowohl die Bio-Qualität, als auch soziale Faktoren entlang der gesamten Produktionskette überprüft. Daher raten wir dir, deine Baumwollprodukte immer zertifiziert zu kaufen, um sicherzustellen, dass deine Standards und Anforderungen an die Nachhaltigkeit und Fairness des Produkts gewährleistet sind.

Hier findest Du unsere Produkte aus Biobaumwolle:

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Wieso haben wir uns dazu entschieden, ein Fashion-Label zu gründen?

Wieso haben wir uns dazu entschieden, ein Fashion-Label zu gründen?

Wir stecken in einer Klimakrise. Die Fakten über die Umweltverschmutzung und deren Auswirkung auf unser Klima sind ernst zu nehmen und können sich auf einige von uns belastend oder sogar lähmend auswirken.

 

In dieser Krise mag es absurd klingen, sich mit Mode auseinander zu setzen. Doch viele von uns sind sich der katastrophalen Auswirkungen der Modeindustrie auf unser Klima und die Gesellschaft nicht bewusst. Hier nennen wir einige davon:

 

  • Insgesamt 8% des weltweiten CO₂-Verbrauchs ist auf die Bekleidungs- und Schuhindustrie zurückzuführen. Das ist mehr als der gesamte Flug- und Schiffsverkehr zusammen. 

  • 75% der gesamten Faserproduktion sind Chemiefasern und landen in unserer Umwelt.

  • 20% der industriellen Wasserverschmutzung können dem Färben und dem Behandeln von Textilien zugeordnet werden. 

Diese Auswirkungen sind für viele von uns nur schwer vorstellbar, denn die Produktionen und somit auch ein Grossteil der damit verbundenen Verschmutzung finden im globalen Süden statt, also weit entfernt von uns, in oft sehr armen Regionen dieser Welt. Wie können wir uns also diesen Folgen bewusst sein, wenn wir die Produktion von Kleidung nicht mal sehen?

Genau dies führt dazu, dass die Fast-Fashion Industrie einfach weitermacht und jährlich Millionen Tonnen von Kleidung produziert. Dies geschieht nicht auf Kosten der Konsument*innen, sondern auf die der Arbeiter*innen auf den Baumwollfeldern, in den Färbereien und in den Produktionen. Währenddessen bezahlen wir noch immer Spottpreise für billig produzierte Kleidung. Menschenrechte sind in dieser Industrie nicht wirklich ein Thema und können aus verschiedenen Gründen nur schwer eingehalten werden. Viele der Labels produzieren aus strategischen Gründen in politisch instabilen Ländern. Instabile, schlechte Verhältnisse garantieren eine effizientere Ausbeutung und eine grosse Abhängigkeit der Produktionen von Fashion-Labels, welche im Übermass produzieren. Das heisst, nicht die Produktionsstätte bestimmt den Preis, sondern die Kunden. Denn erhält das Modelabel nicht den Billigpreis für die Produktion, springen sie ab und gehen zur nächsten Fabrik.  

 

In Anbetracht dieser Situation in der Modebranche und auf die Sicht auf unsere Welt des Überflusses und des ständigen Konsums, könnte man sicherlich denken, es wäre überflüssig, ein weiteres Fashion-Label zu gründen. 

Doch was wir in dieser kaputten und ignoranten Industrie brauchen, sind grundlegende systematische Veränderungen. Wenn es viele kleine Labels gibt, die sich Nachhaltigkeit und ethisches handeln als Geschäftssystem vornehmen und ganzheitlich umsetzen, 

Konsument*innen auf die Auswirkung von Fast-Fashion aufmerksam machen und Transparenz zeigen, kann dies eine grosse Auswirkung auf unser Konsumverhalten haben.

 

“DAS RICHTIGE ZU TUN BLEIBT RICHTIG, AUCH WENN ES NICHT DIE WELT RETTET”

Jan Lenarz, Aktivist, Autor und Verleger

Es braucht Labels, die durch ein gesundes und nachhaltiges Wachstum konkurrenzfähig werden und dadurch Druck auf die kapitalistischen Grossunternehmen ausüben können. 

Es braucht mehr verantwortungsvolle Fashion-Labels, die fair wirtschaften, rücksichtsvoll mit allen Ressourcen umgehen und Menschenrechte in den Vordergrund stellen. Nur so können wir eine ausgeglichene Abhängigkeit zwischen den Produktionsstätten und den Modelabels gewährleisten und eine faire Wirtschaft schaffen. Denn Nachhaltigkeit bedeutet viel mehr, als nur ein wenig Bio-Baumwolle. Sie muss ein Überdenken von Geschäftsmodellen und Wirtschaftssystemen mit sich bringen und für die Unternehmen relevant sein. Diese Relevanz verstärkt sich durch Regularien, Wettbewerbsnachteile, öffentlicher Druck und Forderungen von Kund*innen. 

Aus genau diesen Gründen haben wir uns vor 3 Jahren dazu entschieden, ein ethisches Label zu gründen und optimistisch, rücksichtsvoll und transparent in das Modegeschäft einzusteigen. Dabei wollen wir nie ausgelernt haben und uns in unserem Tun stets verbessern. Denn wir sind der Meinung, dass wir mit fairer Mode die Welt etwas verändern können. 

Quelle: Fashion Changers, Knesebeck Verlag

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Der Wechsel unserer Produktion von Portugal nach Deutschland und was sich ändert

Als ethisches und nachhaltiges Modelabel analysieren wir unsere Betriebsprozesse regelmässig. Nachdem wir unsere ersten Produkte hergestellt und verkauft haben, sind wir zum Schluss gekommen, dass die Produktion in Portugal nicht nachhaltig genug ist. 

Hier einige Gründe dafür:

  • Distanz: Aus zeitlichen Gründen konnten wir oft nicht über den Landweg nach Portugal reisen, sondern mussten fliegen.
  • Mengen: In vielen Fabriken hatten wir grosse Mindestbestellmengen für die Produktion
  • Lieferungen: Warenlieferungen blieben sowohl für kleine als auch grosse
    Mengen häufig am Zoll hängen und wurden wochenlang verzögert.

Aus diesen Gründen haben wir uns die letzten Monate viel Zeit genommen und unsere gesamten Produktionsprozesse reorganisiert.

Nach einiger Recherche haben wir eine passende und vertretbare Textilmanufaktur in Deutschland gefunden. Nur 6 Fahrtstunden von unserem Firmensitz fertigen 10 Frauenhände unsere Stücke unter sehr fairen Bedingungen. Die Firma wird ebenfalls von einer Frau geführt. Die jetzige Inhaberin übernahm 2020 den Betrieb der 1977 gegründeten Textilmanufaktur und setzte sich zum Ziel, dass die Textilproduktion im Erzgebirge bestehen bleibt und die Mitarbeiterinnen ihre
Arbeitsplätze behalten können.

Die Näherinnen sind im Textilhandwerk ausgebildet, geprüft und verfügen über langjährige Erfahrung. Sie sind ein eingespieltes Team und arbeiten seit vielen Jahren zusammen.

Mit der neuen Partnerschaft haben wir die Möglichkeit, verschiedenste Produkte zu bester Qualität in kleineren Mengen herzustellen. Statt zu viel Ware zu lagern, verkaufen wir unsere Modelle aus und produzieren in mehreren über das Jahr verteilten Produktionsslots nach. Damit haben wir einen deutlich besseren Warenumschlag und vermeiden eine Überproduktion.

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