Wir stecken in einer Klimakrise. Die Fakten über die Umweltverschmutzung und deren Auswirkung auf unser Klima sind ernst zu nehmen und können sich auf einige von uns belastend oder sogar lähmend auswirken.
In dieser Krise mag es absurd klingen, sich mit Mode auseinander zu setzen. Doch viele von uns sind sich der katastrophalen Auswirkungen der Modeindustrie auf unser Klima und die Gesellschaft nicht bewusst. Hier nennen wir einige davon:
Insgesamt 8% des weltweiten CO₂-Verbrauchs ist auf die Bekleidungs- und Schuhindustrie zurückzuführen. Das ist mehr als der gesamte Flug- und Schiffsverkehr zusammen.
75% der gesamten Faserproduktion sind Chemiefasern und landen in unserer Umwelt.
20% der industriellen Wasserverschmutzung können dem Färben und dem Behandeln von Textilien zugeordnet werden.
Diese Auswirkungen sind für viele von uns nur schwer vorstellbar, denn die Produktionen und somit auch ein Grossteil der damit verbundenen Verschmutzung finden im globalen Süden statt, also weit entfernt von uns, in oft sehr armen Regionen dieser Welt. Wie können wir uns also diesen Folgen bewusst sein, wenn wir die Produktion von Kleidung nicht mal sehen?
Genau dies führt dazu, dass die Fast-Fashion Industrie einfach weitermacht und jährlich Millionen Tonnen von Kleidung produziert. Dies geschieht nicht auf Kosten der Konsument*innen, sondern auf die der Arbeiter*innen auf den Baumwollfeldern, in den Färbereien und in den Produktionen. Währenddessen bezahlen wir noch immer Spottpreise für billig produzierte Kleidung. Menschenrechte sind in dieser Industrie nicht wirklich ein Thema und können aus verschiedenen Gründen nur schwer eingehalten werden. Viele der Labels produzieren aus strategischen Gründen in politisch instabilen Ländern. Instabile, schlechte Verhältnisse garantieren eine effizientere Ausbeutung und eine grosse Abhängigkeit der Produktionen von Fashion-Labels, welche im Übermass produzieren. Das heisst, nicht die Produktionsstätte bestimmt den Preis, sondern die Kunden. Denn erhält das Modelabel nicht den Billigpreis für die Produktion, springen sie ab und gehen zur nächsten Fabrik.
In Anbetracht dieser Situation in der Modebranche und auf die Sicht auf unsere Welt des Überflusses und des ständigen Konsums, könnte man sicherlich denken, es wäre überflüssig, ein weiteres Fashion-Label zu gründen.
Doch was wir in dieser kaputten und ignoranten Industrie brauchen, sind grundlegende systematische Veränderungen. Wenn es viele kleine Labels gibt, die sich Nachhaltigkeit und ethisches handeln als Geschäftssystem vornehmen und ganzheitlich umsetzen,
Konsument*innen auf die Auswirkung von Fast-Fashion aufmerksam machen und Transparenz zeigen, kann dies eine grosse Auswirkung auf unser Konsumverhalten haben.